Bildung, Arbeit und Selbstbestimmung in Afghanistan

Ein Beitrag von Waheed Yarzada – Leiter der Afghanischen Schule sowie Flüchtlings- und Integrationsberater im Landkreis München bei Hilfe von Mensch zu Mensch e.V.

„Wir wünschen uns Freiheit und Demokratie für unser Land und erheben unsere Stimmen für die Rechte der afghanischen Frauen und Mädchen! Lasst bitte die afghanischen Mädchen zur Schule gehen, lasst die Frauen bitte arbeiten! Frauen brauchen – genau wie Männer – Bildung und Arbeit!

Seit der Machtergreifung der Taliban werden die Rechte der weiblichen Bevölkerung auf Bildung sowie Arbeit und ganz grundsätzlich das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben immer stärker eingeschränkt. Den meisten Mädchen im Sekundarschulalter wird durch die Taliban der Zugang zu Bildungsmöglichkeiten verweigert. Studentinnen werden an den Universtäten schikaniert und ihnen Verhaltensweisen, Kleidungs- und Teilnahmemöglichkeiten strikt vorgeschrieben und zumeist vorenthalten. Mittlerweile gehen nur noch sehr wenige Frauen zu Vorlesungen und den allermeisten jungen Frauen werden Studien-Möglichkeiten komplett verwehrt.

Unsere Frauen sind mutig und kämpfen um ihre Zukunft. Wir sagen ihnen: Ihr seid nicht alleine! Kolleg*innen und Mitglieder unseres Vereins setzen sich für Gleichberechtigung und gegen die Unterdrückung der weiblichen Bevölkerung in Afghanistan ein!

Es ist sehr traurig und schmerzhaft für mich, wenn ich an die Situation in meinem Land denke. Es ist fürchterlich zu sehen, was Mädchen und Frauen alles erneut erleben und ertragen müssen, angefangen mit diesem niederschmetternden Moment im August 2021, als die Taliban ein weiteres Mal durch Gewalt die Herrschaft über das Land an sich riss und sich Geschichte wiederholte. Hier in Europa kann man sich kaum vorstellen, wie sehr die weibliche Bevölkerung tagein tagaus unter den massiven Einschränkungen und der Angst vor Aggressionen, An- und Übergriffen leiden muss. Wir brauchen jede und jeden, um eine Stimme für die afghanischen Frauen zu sein und ihre Sicherheit einzufordern. Dies kann, so hoffen wir, durch die (sozialen) Medien, Artikel und Demonstrationen geschehen.

Für diejenigen, deren Leben in Gefahr ist, ist es sehr wichtig, dass sie sicher und schnell außer Landes gebracht werden. Warum sollten Mädchen und Frauen den Preis für Krieg zahlen? Wir sagen: Schluss damit – es reicht!“

Aus diesen Gründen wurde im Rahmen des Balkanbasars unserer Balkantage 2023 am 15.07. eine Bühnen-Aktion präsentiert: