Bereits seit Ende 2011 bieten wir im Landkreis Miesbach eine Flüchtlings- und Integrationsberatung (FIB) an. Nun waren wir einmal bei den FIBlerinnen Barbara Bucher und Brigitte „Gitti“ Geiß zu Besuch!
Beide arbeiten schon seit Jahren für unsere FIB, Barbara (mit Elternzeit-Unterbrechung) seit sieben und Gitti jetzt schon seit über acht Jahren. Und es gibt, wie eigentlich fast immer, jede Menge zu tun. „Ich betreue im Moment 246 Klienten und hatte alleine im 2. Halbjahr 2023 über 860 Beratungen!“, stellt Gitti fest. Eine besonders individuelle Betreuung fällt da schwierig. Aber es wird zumindest versucht, jedem Einzelnen und jeder Einzelnen zu helfen, so gut es eben geht. Dazu gehören und im Unterschied zur MBE (Migrationsberatung für Erwachsene) auch Menschen, die sich noch mitten in einem laufenden Asylverfahren befinden.
FIBlerin Barbara Bucher
Häufige Themen sind dabei, nicht ganz überraschend: Geld, Integrationskurse, Arbeit, Wohnen. „Wir helfen und unterstützen zum Beispiel beim Ausfüllen von Anträgen und dem Erstellen von Lebensläufen“, so Barbara. Und Gitti ergänzt: „Viele Flüchtlinge haben eben große Probleme mit unserer Bürokratie!“ Und das ist menschlich sehr nachvollziehbar, wenn z.B. ein Asylbewerber, der in Miesbach gemeldet ist (Thema „Wohnsitzpflicht“), eigentlich bei seinem Bruder in Berlin wohnen möchte, was eben nicht erlaubt ist. Gitti: „90% wollen auch arbeiten, dürfen aber nicht, weil eine Erwerbstätigkeit erst einmal nicht gestattet ist!“ Und so bleibt immer wieder wertvolle Zeit und Energie auf der Strecke…
Und so stößt man immer wieder an fachliche und bürokratische Grenzen in der täglichen Arbeit und beim Helfen, von Mensch zu Mensch. Und wenn man schon als Einheimische(r) immer wieder mit den ganzen Regeln und Gesetzen und neben personell unterbesetzten und folglich mit der sehr großen Zahl an Fällen überforderten Ämtern und Behörden zu kämpfen hat, wie soll es dann erst Menschen z.B. aus der Türkei, Afghanisten oder dem Jemen ergehen, die erst wenige Wochen oder Monate hier leben, ganz abgesehen von den kulturellen Unterschieden?
Mehr zur unserer FIB im Landkreis Miesbach: https://hvmzm.de/was-wir-tun/fib/lk-miesbach/