Wir reichen unser Projekt ein: Aktive Jugend – für Vielfalt, gegen Radikalisierung

Die zunehmende Radikalisierung verschiedener Strömungen bereitet der Gesellschaft berechtigte Sorgen. Nicht nur terroristische Anschläge, sondern auch Vorurteile gegenüber bestimmten Bevölkerungsgruppen wie Muslimen, Jüdinnen und Juden oder Sinti und Roma nehmen kontinuierlich zu. Gleichzeitig entwickelte sich in den letzten Jahren die religiöse Zugehörigkeit als ein potenzieller Konfliktherd für verschiedene Radikalisierungsäußerungen.

Das zeigt, wie wichtig es ist besonders junge Menschen über die Gefahr von Extremismus aufzuklären und mit ihnen gemeinsam einen Umgang damit auszuarbeiten. Ziel ist es, einer drohenden Radikalisierung entgegen zu wirken.

Wir haben kürzlich einen Projektantrag beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) gestellt und hoffen in diesem Zuge, bald unser neu entworfenes Projekt mit dem Titel „Aktive Jugend – für Vielfalt, gegen Radikalisierung“ in die Realität umsetzen zu dürfen.

Das Projekt ist auf drei Jahre angelegt und fokussiert sich primär darauf, jungen Menschen einen Raum zur offenen Auseinandersetzung mit Themen der Demokratie aber auch den Abbau demokratischer Werte im Zuge von Extremismus zu bieten.

Angeleitet von geschulten Referent*innen, wird es jährlich mehrere Module geben, die sich auf theoretische und praktische Weise umfassend mit dem Thema beschäftigen werden.

Das erste Modul widmet sich der politischen Bildung und Partizipation. Dabei wird mit verschiedenen Workshops und Seminare über die Grundwerte von Demokratie eine Grundlage für weitere Auseinandersetzungen geschaffen. Doch auch die Praxis kommt nicht zu kurz: Ausflüge wie der Besuch des Deutschen Bundestags und der Zentrale der Bundesparteien sowie Treffen mit deren Vertreter*innen machen den Kern vom demokratischen Werten anschaulich und wecken das Interesse an politischer Partizipation.

Im zweiten Modul werden die Jugendlichen an die Geschichte des deutschen Nationalsozialismus herangeführt. Anhand dessen lassen sich die Gefahren von Demokratieabbau aufzeigen und über die eigene Verantwortung in diesem Zusammenhang nachdenken. Auch hier wird es Ausflüge wie bspw. in das Konzentrationslager Dachau geben.

Der Fokus des dritten Moduls liegt auf der Anwerbestrategie einiger Gruppierungen, Extremismus verherrlichende Inhalte über Social Media Kanäle zu teilen. Hier vor allem darum, einen Umgang mit diesen Inhalten zu finden und zu lernen, sie kritisch zu hinterfragen.

Zur Teilnahme an einem oder allen drei Modulen dürfen sich alle jungen Menschen zwischen 15 und 27 Jahren angesprochen fühlen – sowohl mit als auch ohne Fluchterfahrungen. Allerdings richtet sich das Angebot besonders an Jugendliche mit Migrationserfahrung und junge Geflüchtete, die ihrem sozialen Umfeld vermehrt mit dieser Thematik in Kontakt treten.

Sobald wir uns eine Förderung für das Projekt gesichert haben, werden wir euch über das geplante Programm und alle Eckdaten auf dem Laufenden halten.