Caroline Palminha (58) hat beruflich und privat wirklich schon EINIGES erlebt, gesehen und gemacht. So viel steht einmal fest!
Aber beginnen wir vielleicht doch ganz am Anfang und von Vorne: Caro ist ja eigentlich Berlinerin. „Aber da bin ich im Grunde nur geboren und war nur ein paar Wochen“, ergänzt sie. Weil ihre alleinerziehende Mutter als freie Journalistin arbeitete, war es für Caro ganz früh in ihrem Leben ganz normal, viel herumzukommen und umherzureisen. Innerhalb Deutschlands und Europas. Es ging z.B. von Sylt nach München und dann nach Italien, Frankreich, Spanien und Portugal. Das ist auch der Grund, warum Caro sechs Sprachen fließend spricht. „Und das hilft mir bei meiner Arbeit enorm!“
Auch beruflich hat sie natürlich schon Einiges auf dem „Kerbholz“: Caro hat tatsächlich schon einmal selbstständig und als Marktschreierin gearbeitet, bevor es sie in den sozialen Bereich zog: Als neugieriger und offener Mensch engagiert sie sich nun schon seit 2003 ehrenamtlich für ihre „Ramersdorfer (B)Engel“ – eine Mittagsbetreuung an einer Grundschule für Kinder mit Migrationshintergrund. Zwischendurch studierte sie Sozialarbeit mit Schwerpunkt Migration.
Und über eine weitere ehrenamtliche Tätigkeit in einem Münchner Nachbarschaftstreff lernte Caro dann auch 2009 Sadija Klepo kennen: Dort war unsere Chefin auf der Suche nach Räumen für einen Integrationskurs. So kamen die Beiden ins Gespräch. Und so klingelte zwei Wochen später Caros Telefon. Und Sadija machte ihr ein Job-Angebot. Seitdem ist sie für den Verein im Bereich MBE tätig!
Und sie hat natürlich auch während dieser Zeit wiederum Einiges erlebt…heute betreut Caro in Dachau um die 200 Migrant*innen aus der ganzen Welt – von Nigeria, Irak, Afghanistan bis zur Ukraine. Dabei geht es immer wieder um Themen wie das Aufenthaltsrecht, Sozialleistungen und die Wohnungs-, Job- und Kitaplatz-Suche. Aber zu Caros Stärken gehört ja auch und zum Vorteil ihrer Klient*innen das Netzwerken, weshalb sie für jedes Thema immer wieder die richtigen Kontakte und Ansprechpartner findet. Und wenn schon nicht gleich direkt helfen, so doch wenigstens hilfreich weitervermitteln kann. Auch bei ganz schwierigen Themen wie häuslicher Gewalt oder weiblicher Genitalverstümmelung.
Zudem weiß Caro aus ihrem Erfahrungsschatz und Arbeitsalltag eine einfache Wahrheit zu berichten, die unabhängig von politischen Stimmungen gültig ist und bleibt: „Auch gut qualifizierte Fachkräfte benötigen häufig Beratung und Hilfe, wenn sie in unserem Land ankommen!“ Und um z.B. mit Bürokratie, Kultur und Sprache klarzukommen. „Ich hatte schon einmal sogar einen CEO aus Südkorea zur Beratung!“, verrät sie. Aber auch wenn das eher die Ausnahme ist, stellt sie fest: „Viele Menschen müssen an die Hand genommen werden!“ Und das macht Caro nun schon seit langer Zeit sowohl beruflich als auch in ihrer Freizeit, voller Energie und Tatendrang. Und so schafft sie es immer wieder Menschen zu helfen, in ihrer neuen Heimat Fuß zu fassen, wie z.B. einer Grundschullehrerin aus der Ukraine, die nun bei uns in Deutschland als Erzieherin arbeitet!
Und deshalb melden sich auch immer wieder Klient*innen bei ihr und berichten – häufig voller Stolz und nicht selten nicht ganz ohne Humor – über ihre großen Erfolge, z.B. wenn nach über 10 Jahren die Einbürgerung endlich „geschafft“ wird. Oder Ehemann und -frau wieder vereint sein können und dann Sätze fallen wie „Sie haben Schuld, dass meine Frau jetzt hier ist!“ Und auch das ein oder andere kleine Geschenk wie z.B. afrikanischer Schmuck oder ein Topf voll leckerem Essen erhält sie immer wieder als Dank.